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Zart und empfindlich – Babyhaut richtig pflegen

Die Haut von Neugeborenen und jüngeren Babys ist sehr zart und ihre Hautbarriere ist noch nicht vollständig ausgereift. Babys verlieren daher über die Haut sehr viel Wasser und Wärme. Stoffe von außen wiederum können leichter eindringen, da eine Barrierefunktion wie bei den Großen noch nicht voll ausgebildet ist. Die Haut von Babys muss daher immer sehr vorsichtig behandelt und gepflegt werden.

Lesen Sie in diesem Artikel …

  • warum manche Babys an trockener Haut leiden und wann Sie Ihr Baby eincremen sollten
  • welche Inhaltsstoffe in Cremes eher kritisch zu betrachten sind
  • wie sich eine beginnende Neurodermitis bemerkbar macht

Die wichtigsten Unterschiede zwischen der Haut von Babys und Erwachsenen

  • Babyhaut ist sehr empfindlich, da sie bis zu fünfmal dünner als die Haut von Erwachsenen ist.
  • Hornschicht und Säuremantel sind in den ersten Lebensmonaten noch nicht stabil, wodurch Babyhaut schneller austrocknet und Krankheitserreger, Keime und Schadstoffe leichter eindringen können.
  • Die empfindliche Haut von Babys und Kleinkindern muss besonders gut vor Sonne geschützt werden, da noch sehr wenig Melanin (braune Farbpigmente) gebildet wird, die das Licht absorbieren und vor UV-Strahlungen schützen.
  • Das Fettgewebe in der Unterhaut ist noch nicht vollständig entwickelt, sodass die Wärmeregulation eingeschränkt ist und Babys schneller frieren als Erwachsene.

Hauttrockenheit und Hautpflegeprodukte

Ist die Babyhaut gesund, gibt es keinen Grund für rückfettende oder feuchthaltende Pflegeprodukte. Im ersten Lebensjahr – und hier besonders in den ersten Lebenswochen – leiden viele Babys jedoch an trockener Haut. Das ist ganz normal, immerhin hat das Baby die letzten 9 Monate im Fruchtwasser verbracht.

Die Käseschmiere versorgt die Haut des Neugeborenen direkt nach der Geburt mit Feuchtigkeit. Doch nach und nach löst sich die oberste Hautschicht des Babys, die lange mit dem Fruchtwasser in Kontakt war, ab. Insbesondere an den Gelenken kann es bei diesem natürlichen Umstellungsprozess zu trockenen oder rissigen Stellen kommen.

Pflegeprodukte sollten mit Bedacht und am besten in Rücksprache mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt gewählt werden. Inhaltsstoffe in Cremes oder Salben können bei Babys leichter die Haut passieren. Babys benötigen deshalb eine besondere Pflege, die auf ihre sensible Haut abgestimmt ist.

Kritische Inhaltsstoffe in Babypflegeprodukten

Lanolin oder Wollwachs wird aus Schafwolle gewonnen. Es kommt in vielen, als „natürlich” bezeichneten Hautpflegeprodukte vor, ist aber eines der häufigsten Kontaktallergene. Zudem kann es Rückstände von Pestiziden enthalten.

Die Verbesserung des Feuchtigkeitshaushaltes der Haut ist auch durch Urea (Harnstoff) möglich. Bei Babys und Kleinkindern ruft es allerdings Missempfindungen wie Brennen hervor. Ziehen Sie daher Präparate mit Glycerin vor, die Feuchtigkeit spenden.

Hilfe bei trockener Haut – schon ab dem ersten Tag

Sehr trockene Haut ist ein typisches Anzeichen bei Neurodermitis. Die Haut betroffener Babys ist zudem u. a. chronisch entzündet und juckt oft stark.

Einen Hauptgrund für den tatsächlichen Ausbruch der Erkrankung in der Säuglingszeit stellt eine gestörte Hautbarriere dar. Eine gestörte Hautbarriere bedeutet einen starken Flüssigkeitsverlust über die Haut, einen nicht mehr vorhandenen Säureschutzmantel und zu wenig Oberflächenlipide, also Fette. Durch die so gestörte Haut können Fremdstoffe, Allergene und Reizstoffe eindringen. Mehr erfahren. 

Eine regelmäßige medizinische Basispflege ist gerade bei Neurodermitis wichtig: Sie kann die Zahl der Schübe mit starkem Juckreiz verringern und ihren Verlauf lindern.

Auch trockene Haut sollte immer gut eingecremt werden. Besonders für die Allerkleinsten ist eine Kombination der Basispflegecreme mit dem natürlichen Feuchthaltefaktor Glycerin empfehlenswert.

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SanaCutan Basiscreme wird zur Behandlung von Ekzemen und Hautentzündungen, insbesondere zur Basistherapie der Neurodermitis eingesetzt. Die Creme enthält 20 % Glycerin zur intensiven Rückfeuchtung der trockenen Haut.

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Tipps für den Alltag – Basispflege

Verwenden Sie zur Pflege spezielle Babyhaut-Pflegeprodukte, die ganz auf die Bedürfnisse der empfindlichen und trockenen Babyhaut abgestimmt sind.

Cremen Sie die Haut, sobald sie trocken erscheint. Tragen Sie Creme oder Salbe lieber häufiger als zu dick auf.

Schützen Sie die Haut Ihres Kindes vor Sonneneinstrahlung. Ihr Kind sollte stets durch Sonnenhut oder Käppi und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor geschützt sein.

Auch Textilien können die empfindliche Babyhaut reizen. Bevorzugen Sie glatte, kratzfreie Materialien. Insbesondere für neurodermitiskranke Säuglinge und Kinder wird spezielle Kleidung angeboten, die frei von Schadstoffen ist. Alle Textilien sollten vor dem ersten Anziehen mindestens ein Mal, besser zwei Mal gewaschen werden.

Babys baden

Den meisten Babys bereitet das Baden im warmen Wasser bei Temperaturen zwischen 35 und 37 Grad großes Vergnügen und Wohlbehagen. Doch auch wenn es noch so viel Spaß macht: Babys müssen nicht jeden Tag gebadet werden. Unter hygienischen Gesichtspunkten reichen ein bis zwei Mal wöchentliches Baden und ansonsten tägliches Reinigen mit einem weichen, feuchten Waschlappen vollkommen aus. Jeder Waschvorgang entzieht der ohnehin schon fettarmen Babyhaut zusätzlich Fett und Feuchtigkeitsfaktoren.

Damit die Haut nicht auslaugt, sollte das Bad nicht länger als fünf bis sieben Minuten dauern. Nehmen Sie Badezusätze und Babywaschlotionen, die besonders milde, seifenfreie Waschsubstanzen enthalten. Geeignet sind rückfettende Pflegeprodukte, die den Feuchtigkeitsverlust schon während des Badens ausgleichen können und den Säureschutzmantel der Haut schonen.

Trocknen Sie nach dem Baden und Waschen die Haut vorsichtig, aber gut ab. Selbst wenn Sie rückfettende Waschsubstanzen verwenden, sollte auf das anschließende Eincremen nicht verzichtet werden.

Pflege der Windelregion

Besondere Aufmerksamkeit bei der Babyhautpflege gilt der Windelregion. Viele Babys leiden in den ersten Lebensmonaten unter einem wunden Po mit mehr oder weniger starken Entzündungen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Haut in diesem Bereich besonders starken Reizungen ausgesetzt ist.

Zum einen erhöht Feuchtigkeit unter einer schlecht funktionierenden Windel die Anfälligkeit der Haut für mechanische Schädigungen. Zum anderen wird, wenn Urin und Stuhl zusammenkommen, der im Urin enthaltene Harnstoff zu Ammoniak gespalten. Dadurch steigt der pH-Wert. Beides hat direkte Auswirkungen auf die natürliche Barrierefunktion der Haut, die, ähnlich wie nach zu häufigem Waschen mit Seife, ausgelaugt und damit besonders empfindlich und anfällig gegenüber Keimen wird.

Am besten beugen Sie einem wunden Po vor, indem Sie Ihr Kind häufig wickeln und mit Stuhl verschmutzte Windeln schnell wechseln. Außerdem sollte viel Luft an die Haut kommen. Lassen Sie Ihr Kind also hin und wieder mit nacktem Po strampeln.

Ganz wichtig ist die sanfte und gründliche Reinigung der empfindlichen Haut. Am besten, Sie spülen beim Windelwechseln den Po und Genitalbereich mit handwarmem, seifenfreiem Wasser ab oder verwenden feuchte, hautpflegende Reinigungstücher. Feuchttücher sind sanfter zur Haut und auch hygienischer als ein feuchter Waschlappen.

Auf den Punkt gebracht

  • Babyhaut ist noch nicht ausgereift und daher sehr empfindlich. Sie kann schneller austrocknen als die Haut von Erwachsenen und Krankheitserreger, Keime und Schadstoffe können leichter eindringen.
  • In den ersten Lebensmonaten leiden viele Babys an sehr trockener Haut. Das ist ganz normal. Wenn Sie möchten, können Sie Ihr Baby eincremen.
  • Pflegeprodukte sollten mit Bedacht ausgewählt werden, da Inhaltsstoffe leichter die Haut passieren. Babys benötigen eine besondere Pflege, die auf die zarte Haut abgestimmt ist. 
  • Es ist ausreichend, wenn Sie Ihr Baby 1–2 mal pro Woche baden. Trocknen Sie das Baby nach dem Baden gut ab und cremen es ein.
  • Besonders empfindlich ist die Windelregion, da die Haut an dieser Stelle Reizen durch Feuchtigkeit und Ausscheidungen des Babys ausgesetzt ist. Vorbeugend gegen einen wunden Po sollten Sie das Baby regelmäßig ohne Windel strampeln lassen.

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